So gut wie jeder in Deutschland, Österreich und der Schweiz beschäftigt sich im Moment mit der Corona-Pandemie. An Informationen und Nachrichten mangelt es nicht. Für Unternehmen im Allgemeinen, aber auch für Veranstalter, Dienstleister, Eventagenturen, Locations, Caterer und viele mehr ist plötzlich eine Neuausrichtung ihrer Marke und ihres Unternehmens wichtig. Statt in Schockstarre zu verfallen, gilt es nun, in neue Richtungen zu denken. Das betrifft nicht nur die Organisation, sondern auch die Kommunikation mit Kunden, Partnern und Medien. Produkt- und Angebotswerbung sind nicht mehr gefragt.
Ad-Age-Redakteur Bradley Johnson schreibt in seinem Kommentar "What 9/11 can teach us about marketing in the time of coronavirus" beispielsweise:
I hope we see marketers … and media … and agencies willing to take bold risks to keep this economy rolling.
Auf Deutsch: „Ich hoffe, dass wir Marketers, Medien und Agenturen sehen, die bereit sind, Risiken einzugehen, um die Wirtschaft am Laufen zu halten.“
Für Sie heißt das: Stellen Sie um auf „agiles Steuern“. Dazu nachfolgend zehn Tipps.
Panik ist und bleibt ein schlechter Ratgeber. Das gilt sowohl für den Supermarkteinkauf als auch die Unternehmensführung und Markensteuerung. Bewahren Sie einen möglichst kühlen Kopf und agieren Sie besonnen.
Demokratie ist zwar als Staatsform wünschenswert, kann in der Markenführung in Krisenzeiten allerdings schwierig sein. Der Grund? Sie ist kontraproduktiv. Das bedeutet: Niemand kommuniziert nach außen, bis auf einen klar definierten Personenkreis.
Gerade in der Kommunikation enorm wichtig: Wenn alle warten, gehen alle unter. Loten Sie in den nächsten Wochen also nicht passiv aus, wie sich das Geschäft entwickelt, sondern tragen Sie aktiv zu dessen Erhalt bei. Damit positionieren Sie sich gleichzeitig als starke Stimme. Denn gerade in der Krise punkten Marken und Unternehmen, die Aufmerksamkeit und Vertrauen generieren.
Herausfordernde Situationen brauchen das Gesicht der Geschäftsführung. Nutzen Sie dieses beispielsweise für Statements und Interviews. Haben Sie als Geschäftsführer keine Scheu, in die Öffentlichkeit zu treten. Ein Tipp: Social Media macht den Einstieg in die externe Kommunikation etwas leichter.
Wenn Sie können, buchen Sie Dienstleister, Speaker oder Location so, als ob die Zukunft gewiss wäre. Nur dann wird sie auch tatsächlich sicherer und alle Parteien profitieren. Zeigen Sie sich außerdem solidarisch. Das weckt Vertrauen und erschließt gegebenenfalls neue Geschäftsfelder.
Der Point of Sale verlagert sich im Moment in das persönliche Wohnzimmer. Was das für den Austausch mit potentiellen Kunden und Partnern bedeutet? Schöpfen Sie die Content-Möglichkeiten voll aus! Ob Erklärvideo, Webinar oder gar Live-Chat, zeigen Sie Präsenz. Doch auch Bestandskunden und Partner gilt es zu binden. In Zeiten von Home Office pflegen Sie den persönlichen Kontakt vor allem über Telefon- oder Videokonferenzen. Führen Sie außerdem Retargeting auf Kanälen wie XING ein.
Innovative, meist digitale Formate haben bisher darunter gelitten, dass der Lernaufwand zu hoch beziehungsweise das traditionelle Produkt schon gelernt war. Covid-19 ändert das. Lebensmittel-Lieferdienste boomen plötzlich, auf einmal verkaufen sich Poduschen und Social Media wird wichtiger denn je. Und nach dem Ausnahmezustand stehen die Chancen gut, dass sich die neuen Gewohnheiten dauerhaft etablieren. Nutzen Sie diese Neuausrichtung für spezielle Eventformate oder Produktupdates.
In Krisenzeiten gilt es, Hoffnung zu kommunizieren. Auch dazu können Marken und Unternehmen einen wertvollen Beitrag leisten. Wechseln Sie von Produkt- und Angebotskommunikation hin zu empathischer Service- und Community-Kommunikation.
Checken Sie täglich, wie Ihre interne und externe Kommunikation angenommen wird. Hinterfragen Sie ständig, ob Ihre Statements und Maßnahmen noch aktuell sind und in einer veränderten Gesamtlage noch angemessen erscheinen.
Im Augenblick noch unvorstellbar, doch sie wird kommen: die Phase, in der langsam der Alltag zurückkehrt. Auch darauf müssen sich Marken und Unternehmen einstellen.
Wer sie noch nicht hat, der braucht sie jetzt: Eine klare Marken-, aber vor allem Digitalstrategie. Es gilt, aus einer schwierigen Zeit das Beste zu machen und zumindest die Marke und das Unternehmen so zu präsentieren, dass Sie auch in besseren Zeiten immer noch davon profitieren.