Für viele Eventplaner·innen und Marketingexpert·innen sind die Planung und Durchführung eines Events eine so große und oftmals auch sehr stressige Herausforderung, dass die Nachbereitung schnell zu kurz kommt. Schließlich wartet auch schon das nächste Event in der Timeline und im eigenen Posteingang schlummern all die unbeantworteten Nachrichten, die während des gerade über die Bühne gebrachten Events, eintrafen. Doch die Auswertung Ihrer Events ist wichtig. Nur so erfahren Sie, ob Sie die Ziele Ihres Events erreicht haben und was Sie beim nächsten Mal beibehalten und was Sie ändern sollten.
Sie ahnen es sicherlich schon: Zunächst einmal müssen Sie sich wirklich darüber im Klaren sein, welche Ziele Sie mit Ihrem Event erreichen wollten. Ist Ihnen das nicht bewusst, sitzen Sie spätestens nach dem Event vor einem riesigen Berg an Daten und fragen sich verzweifelt, was Sie da wohl herauslesen könnten und welche Zahlen und Aspekte wirklich wichtig sind. Sollten Sie tatsächlich ohne Ziele losgelaufen sein, überlegen Sie spätestens jetzt, was Sie mit dem Event erreichen wollten. Am besten sind smarte Ziele, da sich diese hervorragend überprüfen lassen.
S - spezifisch
M - messbar
A - achievable, sprich: erreichbar
R - realistisch
T - terminiert
Ein smartes Eventziel wäre beispielsweise:
Mit unserem Leadership Summit wollen wir in diesem Jahr mindestens 300 Teilnehmer·innen vor Ort und 500 Views durch Online-Teilnahmen, live oder on demand, erreichen. Dadurch sollen 10 konkrete Demo-Anfragen für unser neuestes Produkt erzielt werden.
So konkret wird es bei Ihnen nur selten? Sie wollen eher eine Community aufbauen oder Ihre Markenbekanntheit steigern? Auch das lässt sich messbar darstellen.
Durch unser Event wollen wir unsere Community vergrößern. Deshalb verfolgen wir einen Ausbau der Zahl der Follower·innen von 1.000 auf 1.500 sowie mindestens 100 neue Newsletter-Anmeldungen.
Während des Events soll die Sichtbarkeit unserer neuen Website deutlich steigen. Dafür verfolgen wir das Ziel von 20.000 User·innen pro Tag auf unserer Website während der Eventlaufzeit.
Nachdem Sie wissen, welche Daten Sie abgleichen müssen, schauen wir uns diese im Detail genauer an.
Statistiken
Messen Sie, wenn es irgendwie möglich ist, nur die Daten, die Sie wirklich brauchen. Das ist sowohl ressourcen- als auch nervenschonend und entspricht dem Grundsatz der Datensparsamkeit, welcher in der DSGVO fest verankert ist.
Liefern Ihnen die Analysetools, Event-Plattformen, Event-Apps, Mailing-Provider, Social Media- Plattformen und Co. mehr Daten, als Sie wirklich analysieren wollen und können, suchen Sie sich nun genau jene Kennzahlen heraus, die für Ihre Zielerreichung relevant sind.
Häufig wollen Eventplaner·innen sowie andere Stakeholder·innen wissen, …:
Leads
Bevor Sie sich die Leads und deren Statistiken genauer anschauen, sollten Sie prüfen, ob alle Beteiligten in diesem Prozess das gleiche Verständnis von den Begriffen “Leads”, “MQLs”, “SQLs” und Co. haben.
XING Events Lesetipp: Leadgenerierung mit B2B Events: Definition und Bedeutung
Bereiten Sie nun Ihre Statistiken genauer auf und analysieren Sie, wie viele Leads und wie viele Marketing Qualified Leads Sie durch Ihr Event kreieren konnten. Beides hängt stark mit Ihren Eventzielen zusammen. Darüber hinaus können Sie als Eventplaner·in schon in der Event-Konzeption beeinflussen, ob Sie überhaupt beide Leadarten einsammeln können. Wer in seinen Call-to-Actions lediglich Demotermine für das neueste Produkt anbietet, jedoch auf die niedrigschwelligen Angebote wie Newsletter-Abos oder Social-Media-Auftritte verzichtet, verschenkt hier wertvolles Potenzial.
Wichtig: Die Leads, die Sie auf B2B-Events generieren, müssen schnell weiterverarbeitet und ans Marketing oder an die Sales-Kolleg·innen weitergereicht werden. Niemand will Follow-up-E-Mails oder Anrufe erhalten, die Wochen oder gar Monate nach dem Event liegen. Mit automatisierten Prozessen und Schnittstellen zwischen den beteiligten Tools meistern Sie diese Aufgabe am effizientesten.
Daten fürs CRM
Ob Sie nun bereits ein Lead-Scoring aufgesetzt haben und die Daten automatisiert weiterverarbeiten oder ob Sie “nur” speichern, welche Person am Event tatsächlich teilgenommen hat, vollständige Daten sind wichtig. Ihr CRM ist genau der richtige Ort für das zentrale Sammeln und Verwalten dieser Daten – eben eine “Single Source of Truth”. Nur so können Sie auch beim nächsten Event die richtigen Personen (erneut) einladen. Auch hierfür sollten Sie auf Schnittstellen statt auf manuelle Prozesse setzen.
Internes und externes Feedback
Holen Sie Feedback ein. Am besten aus dem eigenen Team sowie von allen externen Akteur·innen: Speaker·innen, Aussteller·innen, Sponsor·innen, Dienstleister·innen und Teilnehmer·innen.
Bei kleineren Personengruppen können Sie offene Fragen wie diese stellen:
Denkbar sind jedoch auch Fragen, die ganz andere Aspekte beleuchten:
Hier kommt es wieder darauf an, dass Sie wissen, was Sie erreichen wollten. Nur dann finden Sie die passenden Fragen. Gleiches gilt auch für die Gestaltung Ihrer Feedbackbögen. Denken Sie daran, diese so kurz und knapp zu gestalten, wie nur möglich. Fügen Sie außerdem ein kleines Incentive oder Dankeschön für das Ausfüllen hinzu, steigt die Response-Rate deutlich.
Wir können es gar nicht oft genug betonen: Analysieren Sie jene Daten, die für die Bewertung Ihres Eventziels relevant sind.
Dazu gehört auch, dass Sie sich bei allen Umfragen und bei allen Statistik-Auswertungen fragen, ob Sie gerade die richtigen Aspekte beleuchten und die richtigen Fragen gestellt haben. Selbst wenn Sie sehr viele Daten zur Hand haben, bleiben oftmals noch Lücken übrig. Hierbei helfen zwei zentrale Leitsätze:
Achten Sie außerdem auf ein gutes Speicher- und Lösch-Management Ihrer Daten. Denn hätten Sie gedacht, dass circa 85 Prozent aller Daten in Unternehmen und Behörden Datenmüll sind? Sie sind redundant, irrelevant und oftmals noch nicht einmal bekannt. Tappen Sie nicht in diese Datenfalle und schonen Sie lieber Ihre Nerven, Ihre Server und die Ressourcen dieses Planetens.
Sie können sehr viel aus der Auswertung Ihrer Events herausziehen. Es kommt darauf an, was Sie abfragen und analysieren. Hier sind Aspekte, die Sie genauer betrachten und daraus Rückschlüsse ziehen können:
Weniger ist oft mehr – könnte das Motto für die Auswertung von Events lauten. Vor allem in Zeiten, in denen digitale Lösungen für das Teilnehmermanagement, für E-Mailings, für Event-Plattformen oder Event-Apps, Leadmanagement-Apps, Analysetools und viele mehr riesige Berge von Daten produzieren, ist es wichtig, dass Sie sich fokussieren. Welche Kennzahlen wollen Sie für die Beurteilung Ihrer Eventziele wirklich analysieren? Genau jene sollten Sie genauer betrachten und systematisch, also auch Jahresübergreifend, analysieren.